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Rotten Tomatoes: Was hat Agrarpolitik mit Flucht und Ausgrenzung zu tun? published on

Rotten Tomatoes: Was hat Agrarpolitik mit Flucht und Ausgrenzung zu tun?

Gespräch über unser globalisiertes Agrarsystem und ihre Auswirkungen auf Flucht und Migration

Italienische Tomaten und Tomatenprodukte in unseren Supermärkten kommen nur selten aus kleinbäuerlicher Produktion. Die Tomatenernte erfolgt häufig durch entrechtete LandarbeiterInnen, die auf ihrer Flucht aus Ländern wie Ghana in Italien gelandet sind. Der Investigativ-Journalist und Filmemacher Stefano Liberti berichtet über verdeckte Recherchen zu globalisierter Landwirtschaft und ihrer Auswirkung auf Flucht und Migration. Anhand seiner Webreportage The Dark Side of the Italian Tomato zeigt er entlang der Produktions- und Lieferkette von Dosentomaten von Italien nach Ghana die Absurdität des Agrarsystems auf. Unser globalisiertes Agrarsystem beruht auf der Ausbeutung migrantischer ArbeiterInnen. Die Agrarpolitik der EU zerstört bäuerliche Existenzen im globalen Süden und treibt Menschen zur Flucht. Sie landen vor oder in der Festung Europa und sind dann von Ausgrenzungspolitik und Ausbeutung betroffen. Auch in Österreich verrichten häufig ArbeitsmigrantInnen für Hungerlöhne und ohne Papiere Erntearbeit auf den Feldern. Die Veranstaltung beleuchtet Gründe und Ursachen der miserablen Arbeitsbedingungen in unterschiedlichen Bereichen der Landwirtschaft, die Strukturen der EU-Agrarpolitik, die großen Herausforderungen für kleinbäuerliche Landwirtschaft sowie Handlungsmöglichkeiten zur Unterstützung von ErntehelferInnen in Österreich.

Gespräch mit:

  • Stefano Liberti, italienischer Journalist und Filmemacher
  • Julianna Fehlinger, ÖBV-Österreichische Berg- und KleinbäuerInnen Vereinigung
  • VertreterIn der Sezonieri-Kampagne für die Rechte von ErntehelferInnen

 Moderation: Lisa Bolyos (angefragt)

Input und Diskussion auf Englisch und Deutsch mit optionaler Flüsterübersetzung

Ausklang bei Buffet!

Stefano Liberti war Journalist bei der Tageszeitung Il manifesto, bevor er sich entschied, freier Journalist und Autor zu werden. Er veröffentlicht bei zahlreichen europäischen Magazinen wie Le Monde Diplomatique, El Pais oder Al Jazeera English. Sein Buch South of Lampedusa war für den Indro Montanelli Preis nominiert, sein Buch Landraub: Reisen ins Reich des neuen Kolonialismus wurde bereits in sechs Sprachen übersetzt. Im Oktober 2016 wurde sein jüngstes Buch “I signori del cibo” (“Lords of food”) über das globale Nahrungsmittelsystem veröffentlicht.


Veranstaltet von: 
Südwind – “Make Fruit Fair!”-Kampagne, Bokus KriStus, Sezonieri, FIAN Österreich, ÖBV-Via Campesina Austria

Finanziell unterstützt von: PRO-GE