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„Wir streiken für einen Systemwandel und Klimagerechtigkeit in der Landwirtschaft!“ published on

„Wir streiken für einen Systemwandel und Klimagerechtigkeit in der Landwirtschaft!“

(c) FridaysForFuture

Die ÖBV-Via Campesina Austria unterstützt den Earth Strike und Farmers For Future. “Klimagerechtigkeit in der Landwirtschaft muss ganz oben auf der Agenda stehen!”

Die ÖBV-Via Campesina Austria unterstützt den „Earth Strike“ und ist Teil von Farmers For Future. [1] „Wir solidarisieren uns mit der Bewegung #FridaysForFuture. Als #FarmersForFuture wollen wir zeigen, dass es konkrete Alternativen gibt und wir haben Forderungen benannt. Wir fordern, dass dies endlich auch in der Agrar- und Handelspolitik zum Tragen kommen. Nur dann wird der Erhalt unserer Lebensgrundlagen heute und vor allem in der Zukunft möglich sein. Vor allem auch die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik bietet dafür eine Chance, die dringend genutzt werden muss.“ so Franziskus Forster von der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung, ÖBV-Via Campesina Austria.

„Seit Jahrzehnten kämpfen wir für ein Agrarmodell, das unser Klima, Boden, Artenvielfalt und Wasser schützt, für Bauern und Bäuerinnen ein gerechtes Einkommen und für uns alle gutes Essen ermöglicht. Wir wissen, dass die Industrialisierung der Landwirtschaft für viele Probleme verantwortlich ist, die nun im Zuge der Klimadebatte auf dem Tisch liegen. Dass deshalb ein Systemwandel notwendig ist, liegt umso mehr auf der Hand. Die neoliberale Weltmarktorientierung schadet einer zukunftsfähigen kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Ein Systemwandel hin zu vielfältigen agrarökologischen Agrarsystemen ist die einzig sinnvolle Antwort auf die Klima- und Umweltkrise und hat zusätzlich das Potenzial, soziale Gerechtigkeit konkret umzusetzen.“ so Forster weiter.

Futtermittelwende!

„Wir verstehen uns als Teil der globalen Bewegung für Ernährungssouveränität. Wir sehen die weltweiten, ungleichen und dramatischen Auswirkungen der Klimakrise seit langem direkt auf unseren Höfen.“ Die ÖBV solidarisiert sich mit der Aktion in Deutschland, bei der am 18.9. Deutschlands größter Futtermittelhafen blockiert wurde. Die Produktion von Futtermitteln auf Kosten des Regenwaldes und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in anderen Ländern, sowie die hohen Futtermittelimporte sind eine wichtige Ursache für die Klimaerhitzung. Zudem weist die Aktion auf die aktuell fehlgeleitete Handelspolitik hin. Eine grasbasierte und auf nachhaltiger Grünlandnutzung basierende Fütterung wäre eine sinnvolle Klimaschutzmaßnahme in der Landwirtschaft. Im Milchmanifest haben wir 2016 konkrete Vorschläge gemacht, wie es anders gehen könnte. Auch als ÖBV haben wir am Dienstag am Ballhausplatz in Wien für eine Neuausrichtung der Handelspolitik und für Klimagerechtigkeit demonstriert.“ [2]

Klimagerechtigkeit statt Agrarindustrie!

Derzeit findet auch in Deutschland die Aktionswoche für Klimagerechtigkeit und Landwirtschaft „Free the Soil“ statt. Dabei geht es darum, auf den äußerst hohen Beitrag der Düngemittelindustrie zur Klimakrise hinzuweisen. So wurde am 23.9. in Brunsbüttel die Niederlassung von Yara blockiert. Die Produktion von Kunstdünger ist extrem energieintensiv und die aktuellen Stickstoffüberschüsse in den Böden stehen mit hohen Lachgasemissionen in Verbindung. Dieses globale Klimaproblem wird bisher viel zu wenig diskutiert, dabei braucht es dringend Lösungen. Auch hier gibt es seit langem sinnvolle Alternativen: Leguminosen, mehr Fruchtfolgen, Biolandwirtschaft und Agrarökologie, die auf die Steigerung von Bodenfruchtbarkeit zielen, sind zentrale Antworten.

Hintergrund

[1] siehe www.viacampesina.at/farmersforfuture und http://farmersforfuture.at/ und zu den Forderungen: http://farmersforfuture.at/unsere-forderungen/

[2] Zum Milchmanifest: https://www.viacampesina.at/?ddownload=234 – Aktion Blockade Futtermittelhafen der AbL und des BDM: https://tinyurl.com/y5948623 und Fotos von der Aktion am Ballhausplatz: https://drive.google.com/open?id=1Co1Jhb4lZYNHByE2TPNbNWlV58yxoqAO

Kontakt:

Franziskus Forster
ÖBV-Via Campesina Austria
, +43-650-68 888 69