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Japanische, österreichische und deutsche Bauern und Bäuerinnen gegen JEFTA-Handelsabkommen published on

Japanische, österreichische und deutsche Bauern und Bäuerinnen gegen JEFTA-Handelsabkommen

“Landwirtschaft im Welthandel nicht ausverkaufen!”

 Gemeinsame Pressemitteilung der japanischen Bauernorganisation Nouminren, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung

Heute, am 17. Juli wird in Tokio das Handelsabkommen zwischen EU und Japan (JEFTA) unterzeichnet. „Aus der Sicht von uns Bauern und Bäuerinnen ist dieses Abkommen abzulehnen.“ sagt Johann Kriechbaum, Milchbauer aus Oberösterreich und Obmann der Österreichischen Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung (ÖBV-Via Campesina Austria).

„Ansonsten verantworten unsere Regierungen und die EU-Handelskommission einen weiteren Meilenstein im Ausverkauf der bäuerlichen Landwirtschaft hier und auch in Japan. Unsere Höfe, allen voran in der Milch- und Fleischerzeugung, schlittern von einer Preiskrise in die nächste.“ sagt Elisabeth Waizenegger, Milchbäuerin im Allgäu und im Bundesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Ursache sei die politisch einkalkulierte Überschussproduktion. „Dadurch sollen unsere Bauernhöfe auf Kostenreduzierung getrimmt werden, damit die verarbeitende Nahrungsmittelindustrie am Weltmarkt expandieren kann“, erklärt Waizenegger. Exportorientierte Molkereien und Schlachtunternehmen profitierten von diesem Geschäft, aber das Höfesterben werde dadurch angeheizt. „Mit JEFTA sollen für die europäische Milch- und Fleischindustrie die lukrativen Märkte in Japan geöffnet werden, im unserem Sinne ist das nicht.“ so Kriechbaum.

In Japan treffen Dumpingexporte eine besonders kleinstrukturierte Landwirtschaft. „JEFTA wird unseren Milchmarkt und auch andere landwirtschaftliche Sektoren weiter liberalisieren. Das trifft unsere bäuerlichen Strukturen besonders schmerzlich“, sagt Yoshio Sasawatari, Vorsitzender der japanischen Bauernorganisation Nouminren. „Die steigenden Agrarimporte aus Europa bedrohen unsere Bauernhöfe.“

„Darüber hinaus ist im JEFTA-Abkommen das Vorsorgeprinzip nach EU-Recht nicht abgesichert. Diese Leerstelle geht auf Kosten von Umwelt, Gesundheit und Sicherheit der Lebensmittel.“ so Kriechbaum abschließend.

Nouminren, die ÖBV-Via Campesina Austria und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft fordern, JEFTA in dieser Form abzulehnen.

Im Gegensatz zu JEFTA befürworten die AbL und die ÖBV einen Welthandel unter fairen Bedingungen mit hochpreisigen Qualitätsprodukten, die eine Wertschöpfung für unsere Bauernhöfe ermöglichen und in anderen Ländern keinen Schaden anrichten.

Weitere Informationen

www.nouminren.ne.jp/en
www.abl-ev.de/themen/handelspolitik
www.viacampesina.at

Rückfragen

Shushi Okazaki (Nouminren):
Franziskus Forster (ÖBV): +43-650-68 888 69,
Elisabeth Waizenegger (AbL): +49-8330-1413
Berit Thomsen (AbL): +49-157-85075279,