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ÖBV Jahresbericht 2019 published on

ÖBV Jahresbericht 2019

Die ÖBV hat mit 2019 ein spannendes Jahr hinter sich: Vielfältige Bildungsveranstaltungen, Aktionen und internationale Vernetzung. Im Jahresbericht 2019 können diese nachgelesen werden.

Der ganze Jahresbericht ist hier zu lesen.

Kurzfassung des ÖBV-Jahresberichtes 2019

Regionale Bildungsarbeit

Im Jahr 2019 hat die ÖBV Bildungsveranstaltungen zu einem breiten Spektrum an Themen angeboten: Ein inhaltliches Highlight waren die Vorträge von Anita Idel zur klimagerechten Wiederkäuerhaltung (1 x im Tiroler Zillertal sowie 2 x in OÖ). Auch die Tagung „Gutes Essen für alle – aber wie“ der Bewegung für Ernährungssouveränität war vielfältig, fruchtbar und gut besucht. Bei den Gesprächsrunden zur kleinbäuerlichen Landwirtschaft im Februar in Linz diskutierten Bäuer_innen über Tierwohl, die GAP, Gemüseanbau und Saatgupolitik. Zum Thema „Braunen Ökos“, also zu rechtsextreme Ideologien in Umweltbewegung und Landwirtschaft, fanden Workshops in OÖ und Kärnten statt. Der Männerarbeitskreis setzte den Schwerpunkt „Humor bewegt (mich)“. In Kooperation mit „Perspektive Landwirtschaft“ informierten wir in mehreren Bundesländern zu Außerfamiliärer Hofübergabe.

Die ÖBV-Regionalgruppe Vöcklabruck (OÖ) informierte weiters zur „schönen neuen Gentechnik“, zeigte mehrere Filme zu zukunftsträchtiger Landwirtschaft und trat auch selber in ORF-Dokumentationen auf. Im Unteren Mühlviertel (OÖ) fanden wiederholt Stammtische statt; ein Höhepunkt war eine Diskussion zum GAP-Papier des Bio-Stammtisches. Die Vorarlberger ÖBV-Regionalgruppe hielt u.a. ein Intensivseminar zu Bodenfruchtbarkeit ab, informierte über Ernährungsssouveränität, beging den Tag es kleinbäuerlichen Widerstandes am 17. April mit einem einem „Widerstandl“ am Wochenmarkt sowie einem Film und initiierte einen Bürger_innenrat zur „Zukunft der Landwirtschaft in Vorarlberg“.

Das Bäuerinnenkabarett „Die Miststücke“ feierte sein 20-jähriges Bestehen und absolvierte 12 Auftritte in verschiedenen österreichischen Bundesländern sowie einen in Franken, Deutschland.

In Zahlen: ÖBV hat im Jahr 2019 in acht Bundesländern insgesamt 83 kürzere und längere Veranstaltungen organisiert oder mitveranstaltet. Mehr als 4.000 Teilnehmer_innen waren mit dabei.

Frauenarbeitskreis und Bäuerinnenbildung

Zum Jahresauftakt fand das ÖBV-Frauenseminar: „Gut leben – gut arbeiten“ in NÖ, zusammen mit Bäuerinnen aus der Schweiz und Deutschland, statt. Dort formierte sich eine Arbeitsgruppe zur guten Absicherung von allen Frauen in der Landwirtschaft, die das ganze Jahr über das Thema weiterverfolgte.

Im Süden und Osten von Österreich formierte sich seit Anfang 2019 eine neue ÖBV-Frauengruppe. Die Frauen hielten zwei Treffen in der Steiermark ab und beteiligten sich darüber hinaus an mehreren überregionalen Projekten wie der Frauenzeitung zum Thema „Demokratie- und Friedensbildung“ und dem Frauenseminar 2020. In Linz fanden vier Frauenarbeitskreistreffen statt. Gemeinsam trafen sich beide Gruppen zur Jahresrückschau und Planung im November in Wien. Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, fanden in mehreren Bundesländern Aktionen von ÖBV-Frauen statt. Auch die alljährliche Bäuerinnenwanderung, diesmal in der Gegend des Großen Priel (OÖ) diente der Vernetzung.

Ein inhaltlicher Schwerpunkt waren die Klimakrise und ihre Auswirkungen auf die Landwirtschaft, auch speziell aus Sicht der Frauen. Mehrere Bäuerinnen engagierten sich aktivistisch für eine bessere Klimapolitik und initiierten die „Farmers for Future“ mit. In St. Pölten fand im Dezember der gute besuchte Workshop „Klimagerechte Höfe“ statt.

ÖBV-Arbeitsgruppen

In der Milchgruppe wurden die Themen Milchproduktion und Tierwohl eng verknüpft. Die ÖBV setzte sich 2019 verstärkt dafür ein, die bäuerliche Perspektive auf Tierwohl Umweltschutzorganisationen und anderen Akteuer_innen näherzubringen.

Arbeitsgruppe für bäuerliche Rechte: Die „Erklärung der Rechte von Kleinbäuer*innen und anderen Personen, die in ländlichen Regionen arbeiten (UNDROP)“ wurde von den Vereinten Nationen (UN) Ende 2018 angenommen. Die Arbeitsgruppe engagierte sich im Jahr 2019 dafür, die Deklaration sowohl unter Bäuer_innen als auch unter anderen Expert_innen bekannter zu machen, damit ihre Potentiale gut genutzt werden können.

Agrarpolitische Informationsarbeit

Handelspolitik: Stopp EU-Mercosur!

2019 lagen die Schwerpunkte in der handelspolitischen Arbeit vor allem bei den Themen CETA, den Sonderklagerechten für Konzerne und vor allem beim EU-Mercosur-Abkommen. Die ÖBV hat sich weiter in der Plattform „Anders Handeln“ engagiert. Landwirtschaft und Lebensmittel waren insbesondere beim EU-Mercosur-Abkommen zentral. Wir konnten über den Sommer starken Druck über die Zivilgesellschaft aufbauen. Im Herbst 2019 wurde im Nationalrat eine Ministerbindung auf ein Nein zu EU-Mercosur beschlossen. Ein großer Erfolg mit hoher internationaler Bedeutung.

Agrarpolitik: GAP-Reform und Plattform „Wir haben es satt!“

Die Reform der GAP hat uns 2019 stark beschäftigt. Bei der Wintertagung haben wir wieder mit der Plattform „Wir haben es satt!“ die „BauernPost“ verteilt, und mit einem Haufen fauler Äpfel vor der Tür die Botschaft verbreitet: „Eure Agrarpolitik ist ein fauler Kompromiss!“. In Form von Presseaussendungen, Artikeln, Aktionen und der Beteiligung an einer Arbeitsgruppe des Landwirtschaftsministeriums zur Ausgleichszulage haben wir uns für eine andere GAP im Sinne der klein- und bergbäuerlichen Landwirtschaft eingesetzt. Zusätzlich haben wir auf europäischer Ebene auch die Proteste von „Good Food Good Farming“ in Straßbourg vor dem Europäischen Parlament unterstützt.

Agrar- und Klimapolitik

2019 war das Jahr, in dem die „Fridays For Future“ mit ihren Klimastreiks das öffentliche Klima maßgeblich beeinflusst haben. Die ÖBV unterstützte die Bewegung sehr früh und setzte sich dafür ein, dass auch das Thema Landwirtschaft und Ernährung aus einer kleinbäuerlichen Sicht in enger Vernetzung mit der Klimagerechtigkeitsbewegung thematisiert wird. Die ÖBV spielte eine wichtige Rolle in der Gründung der „Farmers for Future Austria“ und unterstützte die Vernetzung von Bauern und Bäuerinnen. Beim Klimastreik am 31.5. sprach ÖBV-Vorstandsmitglied Franziska Schrolmberger für die „Farmers for Future“ vor 35.000 Menschen. In Obersdorf fand am Biohof Vogt wieder das Klimacamp statt und die ÖBV beteiligte sich an Veranstaltungen und Aktionen. Auch am Earthstrike am 27.9. beteiligten sich viele Bauern und Bäuerinnen und machten ihre Forderungen sichtbar.

Zeitschrift „Wege für eine bäuerliche Zukunft“

Die ÖBV-Zeitung erschien im Jahr 2019 fünf Mal, mit Auflagen von 1.500 Stück und mehr, zu den Schwerpunktthemen: Gemüse, Tierwohl, GAP: Agrarpolitik? Gemeinsam?, Arbeit: Zwischen Selbst- und Fremdbestimmung sowie die Frauenausgabe „Demokratie- und Friedensbildung“.