Wann: Montag, 26. Mai 2025, 20:00–22:00 Uhr (Achtung wir starten ab jetzt später!)
Wo: Online (Zugangsdaten nach Anmeldung)
➡️ Thema: Vision und Mission für kleine Bergbauernhöfe
Unsere Online-Kamingespräche bieten einen geschützten und offenen Raum für Frauen* in der Landwirtschaft, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Perspektiven kennenzulernen. In lockerer Atmosphäre steht bei jedem der acht monatlichen Treffen eine besondere Frau* im Mittelpunkt, die Einblicke in ihre persönliche Erfahrung und ihr Engagement gibt – etwa zu Themen wie nachhaltige Landwirtschaft, Selbstständigkeit oder soziale Gerechtigkeit.
Nach einem kurzen Impuls der Gästin* ist ausreichend Zeit für offene Gespräche, Fragen und Diskussionen.
Im Mai zu Gast: Anneliese Schilcher
Anneliese Schilcher ist Bäuerin in Bad Goisern, bewirtschaftet mit ihrem Mann und mit Hilfe der Kinder einen Bergbauernhof mit Noriker-Zucht und Ochsen. Sie engagiert sich seit 10 Jahren als SPÖ-Gemeindevorständin im Ausschuss für Landwirtschaft, regionale Vermarktung und Wanderwege. „Ich bin gerne in der Landwirtschaft tätig!“
Dass kleine Betriebe Anerkennung bekommen und „weitertun“ können, ist Anneliese Schilcher und der Gemeinde Bad Goisern ein großes Anliegen. So wurde der Verein Landschaftspflegefonds gegründet, um die Kultur der traditionellen Kleinstbauern und -bäuerinnen zu erhalten und nächste Generationen zu motivieren, Höfe zu übernehmen. Die Landschaft, samt ihrer Biodiversität, schonender Pflege der Wiesen und Almen sollen erhalten bleiben. Sie wollen Vorbild sein für andere Regionen – Wegweiser sein für Politik, Fördermodelle und Gesellschaften.
Moderation: Maria Vogt
Maria Vogt begleitet die Gespräche. Sie ist Biobäuerin mit Grundeinkommen (Pension) im südlichen Weinviertel, seit über 35 Jahren bei der ÖBV aktiv – insbesondere im Frauenarbeitskreis – und Mitspielerin beim Bäuerinnenkabarett „Miststücke“. Maria bringt 20 Jahre Erfahrung aus Gemeindepolitik und sozialen Bewegungen mit, etwa aus ihrem Engagement bei “fair sorgen!”.
Die Teilnahme ist kostenlos. Für Anmeldung und Fragen: frau[at]viacampesina.at
Der Link zur jeweiligen Veranstaltung wird nach der Anmeldung zugeschickt!
Weitere Informationen auf der Projekthomepage.
Jeden letzten Montag im Monat mit neuen Themen!!
Gefördert von:

Die Kunst des natürlichen Käsemachens – mit David Asher
Wo und wann: am Bleiwanghof in Dorfgastein, 18.-22. Juni 2025
in Kooperation mit ÖBV-Via Campesina Austria
Sprachen: Simultanübersetzung Englisch/Deutsch
Kursinhalte:
Von der Kulturvermehrung über die Labgerinnung bis hin zur Affinage deckt dieser umfassende und praxisnahe Kurs viele Aspekte der natürlichen Herstellung von Bauernkäse ab. Die Teilnehmer:innen lernen, wie einfache traditionelle Methoden zu einer sicheren und effektiven Herstellung von Rohmilchkäse (oder pasteurisiertem Käse) führen und wie die Philosophien der Fermentation von natürlichem Wein, Bier, Sauerteig und Milchprodukten miteinander verbunden sind. Es werden auch die Auswirkungen der Rohmilchkäseherstellung auf die menschliche Gesundheit und die komplizierte Ethik der Tierhaltung diskutiert.
Am ersten Tag lernen wir, wie wir die Kulturen unseres Käses herstellen und pflegen. Wir beginnen mit einer Einheit über Milchfermentation, in der wir Clabber, Kefir, Amasi (ein afrikanisches Milchbier) und ein traditionelles Rahmjoghurt herstellen.
Am zweiten Tag verwenden wir unsere Kulturen und unser Lab, um frische Milchkäse wie Frischkäse, Chevre und Faisselle sowie mit Geotrichum candidum gereifte französische Ziegenmilchkäse wie Crottin, Valençay und Saint Marcellin herzustellen.
Am dritten Tag befassen wir uns mit Labkäsen und bereiten am Vormittag den Grundbruch zu, aus dem viele verschiedene Käsesorten entstehen können. Am Nachmittag hat sich der Säuregehalt des Bruchs entwickelt, und wir können den Käse zu Mozzarella, Queso Oaxaca und Burrata verarbeiten. Wir erforschen auch die Ökologie der Rinde, die den Frischkäse in einen reifen Camembert verwandeln kann.
Am vierten Tag machen wir einen französischen Blauschimmelkäse, Bleu d’Auvergne, und erforschen die Kultivierung von Blauschimmel, die diesem Käse seine schönen blauen Augen verleihen. An diesem Tag werden wir auch Lab auf traditionelle Weise zubereiten.
Am fünften und letzten Tag stellen wir einen Bergkäse her und sehen, wie sich diese Methode in viele verschiedene Richtungen entwickeln kann, darunter Tomme und Raclette. Wir erforschen verschiedene Praktiken des Käse Schmierens und wie sie die Entwicklung beeinflussen. Und mit
der übrig gebliebenen Molke bereiten wir traditionellen Ricotta/Ziger/Schotten zu.
In fünf Tagen lernen die Teilnehmer:innen viele Käsesorten in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien kennen und erhalten einen Einblick, wie alle Käsesorten aus derselben Milch, mit denselben Kulturen und demselben Lab entstehen können. Im Mittelpunkt des Kurses stehen natürliche Methoden und die Herstellung von Käse in kleinem Maßstab: Bei keiner unserer Produktionen werden gefriergetrocknete Kulturen oder synthetische Enzyme verwendet.
Die Kursgebühr wird etwa 750 Euro betragen. Darin enthalten sind Mittagesssen, Snacks, Kaffee, Tee, Käseverkostungen und das Abendessen am Mittwoch. Ermäßigte Kursgebühr für Mitglieder der ÖBV/La Via Campesina International.
Anmeldungen und Nachfragen bitte an matthaeus.rest[at]viacampesina.at
Bios:
David Asher ist Käser und ein führender Verfechter der Rohmilchkäseherstellung. Als ehemaliger Landwirt und Ziegenhirte von der Westküste Kanadas reist David Asher nun viel umher, um eine sehr alte, aber auch sehr neue Herangehensweise an Käse zu vermitteln. Indem er über die Verwendung selbst gemachter Starterkulturen und natürlichen Labs unterrichtet, hilft David Käsern auf der ganzen Welt, ihre traditionellen Käsesorten wieder zu entdecken. Er erforscht auch die Zusammenhänge aller Lebensmittelfermentationen und die wichtige Rolle der kleinen und traditionellen Käseproduktion in unserer modernen Welt. David ist der Autor von The Art of Natural Cheesemaking und Milk into Cheese.
Matthäus Rest ist Bauer, Käser und Anthropologe. Er arbeitet an der Universität Fribourg in der Schweiz und forscht über die verwobene Geschichte von Menschen, Tieren und Bakterien durch Milchverarbeitung in den Alpen und der Mongolei und über ungebaute Infrastrukturprojekte in Nepal. Gemeinsam mit seiner Familie bewirtschaftet er einen Bio-Mutterkuhbetrieb in Dorfgastein.