Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung
Wir sind Bäuerinnen und Bauern…
… die biologisch oder konventionell ihre Höfe bewirtschaften und Menschen verschiedener Berufsgruppen, die sich mit der bäuerlichen Landwirtschaft verbunden fühlen und sich für ihren Erhalt einsetzen. Wir sind seit 1974 eine bäuerliche Basisbewegung und ein überparteilicher Verein, der Agrarpolitik und Bildungsarbeit betreibt. Wir sind Teil der weltweiten Kleinbäuer_innen-Bewegung “La Via Campesina” mit Organisationen in 73 Ländern und 200 Millionen Mitgliedern.
Der zehnköpfige Vorstand der ÖBV setzt sich aus Bäuerinnen und Bauern aus verschiedenen Bundesländern zusammen. Wir sind stolz darauf, dass Frauen und Männer gleichermaßen im Vorstand vertreten sind. Gemeinsam mit aktiven Mitgliedern aus ganz Österreich entwickeln wir vielfältige Projekte für eine bäuerliche Zukunft. Unsere Angestellten unterstützen diese Arbeit und setzen zusätzliche Impulse.
Vorstand
Johann Kriechbaum
Obmann
“Es ist nicht der Hof, der den Bauern ausmacht, sondern wie er mit der Natur und den Tieren umgeht.”
Mir ist wichtig das man sorgsam mit der Natur umgeht, und sie nicht ausbeutet, damit auch unseren Kindern noch ein gutes Leben möglich ist. Deshalb bin ich seit 2014 Mitglied bei der ÖBV und seit 2018 Obmann.
Gemeinsam mit meiner Frau und sieben Kindern bewirtschafte ich einen Biohof mit 20 Kühen, 26 Hektar Grünfläche und 8 Hektar Acker in Pfaffing, OÖ. Um nicht nur für den Handel zu produzieren, stiegen wir in die Direktvermarktung ein, um den Menschen die Landwirtschaft wieder näher zu bringen. Vor allem den Wert der kleinen Höfe, was für Leistungen sie für die Gesellschaft, das soziale Zusammenleben und dem Umgang mit der Natur beitragen.
Die ÖBV setzt sich genau für die oben genannten Punkte ein, und jeder/jede mit ähnlichen Interessen kann sich in unseren Verein und in diversen Arbeitsgruppen zum Beispiel: Milch und Mutterkuh, Direktvermarktung, stressfreie Schlachtung oder solidarische Landwirtschaft einbringen.
In den Arbeitsgruppen kann jeder seine Ideen und Beispiele einbringen, die dazu beitragen, dass wir ein gutes Leben auf unseren Höfen und für andere schaffen können, und dies motiviert ungemein.
Besonders wichtig ist mir die Vernetzung mit andern Gruppen und Vereinen, wie zum Beispiel mit Fian, der Plattform Anders Handeln, Attac und vielen weiteren, gemeinsam wollen wir gegen Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft vorgehen.
Daniela Kohler
Obmann Stellvertreterin
Ich bin überzeugt: Bei uns Kleinbäuerinnen und Kleinbauern liegt großes Potenzial für die Lösung vieler globaler Probleme! Darum ist es mir wichtig, die Position der kleinbäuerlichen Landwirtschaft zu stärken und für bessere Rahmenbedingungen einzutreten.
Besondere Anliegen sind mir die Erhaltung der Vielfalt, Bodenfruchtbarkeit, das Kulturgut Saatgut, Gemüseanbau ohne Maschinen, Gemüseanbau versus Futterbau in Gunstlagen, Selbstversorgung, Gemüse in der Ernährung (Plant based diet, Veganismus), alternative Vermarktungswege, Konzepte, die Produzenten und Konsumenten näher zusammen bringen und Verständnis und Wertschätzung erhöhen, ein aktives Grundeinkommen für Bäuerinnen und Bauern, uvm.
Mich beschäftigt außerdem sehr die Frage, wie Landwirtschaft betrieben werden soll/kann, um möglichst positiv auf Umwelt und Klima einzuwirken und was das für unsere Lebensweise bedeutet.
Ich bewirtschafte zusammen mit meinem Mann Tone und unseren drei Kindern einen kleinen Biohof am Rand des Bregenzerwaldes auf 700 m Seehöhe mit 2000 m² Gemüse- und Kräuteranbau, 11 ha Grünland (davon 3 ha ökologisch wertvolle Streuewiesen und 1 ha Streuobstwiesen), 15 ha Wald in der Bregenzerachschlucht. Wir halten 5 Mutterkühe mit Nachzucht (ausschließlich mit eigenem Grundfutter) und Bienen.
Maria Naynar
Ich bin auf einem vielseitigen landwirtschaftlichen Betrieb in Salzburg aufgewachsen und habe Ökologische Landwirtschaft studiert. Seit 2013 bin ich im Sommer Hirtin und Käserin in der Schweiz, am liebsten mit Ziegen. Die Arbeit auf der Alp ist für mich zu einer großen Leidenschaft geworden.
Ich bin über den Frauenarbeitskreis und ein Praktikum zur ÖBV gestoßen und bin nun seit Winter 2021 im Vorstand. Der Austausch mit anderen Mitgliedern, bei Seminaren und im Frauenarbeitskreis, war für mich von Anfang an sehr bestärkend.
Ich bin überzeugt davon, dass die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die Bäuerinnen und Bauern, HirtInnen und ÄlplerInnen, einen zentralen gesellschaftlichen Beitrag leisten und es gerechte Rahmenbedingungen für ihre Arbeit braucht. Wir alle haben ein Recht auf gutes Essen, faire Löhne, eine gesunde Umwelt, ein gutes Leben! Ich freue mich, Verantwortung im Vorstand übernehmen zu können.
Michael Luftensteiner
Ich lebe mit meiner Frau Sophia und meinen Eltern auf einem Biohof im Unteren Mühlviertel. Ich habe einige Jahre Internationale Entwicklung studiert und bin gelernter Landwirt.
Unser Hof ist seit 1991 ein Biobetrieb. Wir haben 28 Milchkühe und Nachzucht am Hof. Außerdem bauen wir Eberraute (Cola-Strauch) an. Daraus wird Pedacola hergestellt, ein lokales Cola aus dem Mühlviertel. Wir planen derzeit eine Hofkäserei zu bauen und in Gemeinschaft zu betreiben, um unsere Milch nicht mehr an Molkereien liefern zu müssen.
Als Mitglied im Vorstand möchte ich mit meinem theoretischen und praktischen Wissen etwas zur wichtigen und guten politischen Arbeit der ÖBV beitragen.
Ludwig Rumetshofer
Bio Gemüse- und Ackerbauer im Vollerwerb mit Fokus auf Direktvermarktung.
Obwohl der bäuerliche Alltag nicht sehr viel Spielraum für politische Engagement zulässt, bin ich zutiefst überzeugt, dass es wichtiger ist denn je sich Zeit dafür zu nehmen! Die Interessen der Bergbäuer_innen, kleiner und mittlerer Betriebe setzen sich nicht von selbst durch. Es braucht Organisationen wie die ÖBV, die sich für sozial und ökologisch gerechte Rahmenbedingungen für uns Bäuerinnen und Bauern einsetzen. Gerne leiste ich dafür als Vorstandsmitglied meinen Beitrag.
Matthäus Rest
„Bleibe am Lande und wehre dich täglich“
Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der bäuerlichen Landwirtschaft – oder es wird kein 22. Jahrhundert geben.
Eva Schmid

Zusammen mit 5 anderen Leuten und einigen Tieren lebe ich auf einem kleinen Bauernhof in Südkärnten. Wir beschäftigen uns mit Selbstversorgung in vielen Bereichen: Essen, Kleidung, Bauen, Mobilität. Wir sind gut vernetzt und tauschen viel. Auf diese Art kommen wir mit sehr wenig Geld aus, sodass wir relativ viel Zeit haben, um unseren Lebensstil auch anderen Interessierten zugänglich zu machen, die zu uns als HelferInnen, Gäste oder BesucherInnen kommen.
Weil es mir nicht reicht für mich oder in der kleinen Gruppe (um)welt- klima-sozialverträglich zu leben, ist es mir ein Anliegen, noch mehr Menschen dafür zu gewinnen, sich die Fragen zu stellen: was ist ein gutes Leben, und wie können wir uns dafür einsetzen, dass es für alle Menschen möglich wird und möglich bleibt. Die zentrale Wichtigkeit dabei sehe ich in der dezentralen Versorgung.
Anna Fuchs

Ich bin 2015 mit meinem ersten Alpsommer als Sennin und Hirtin in der Schweiz quer in die Landwirtschaft eingestiegen. Seither habe ich auf verschiedenen kleinbäuerlichen Betrieben in den französischen Alpen gearbeitet und ein Studium in ökologischer Landwirtschaft absolviert. Meine große Leidenschaft gilt der pastoralen Landnutzung und der Verarbeitung von Rohmilch und Wolle.
Während meiner Arbeit auf Höfen beschäftigte mich die herausfordernde Stellung von Frauen und queeren Menschen am Land und in der Landwirtschaft sehr. Mein Studium konfrontierte mich dann mit der Tatsache, wie unterrepräsentiert Frauen in der Agrarpolitik sind. Diese Themen haben mich zum Frauenarbeitskreis und später in den agrarpolitischen Grundkurs der ÖBV geführt. Für mich bietet die ÖBV einen kreativen und ermutigenden Zugang zur Landwirtschaft, der in einem Klima nicht immer aufmunternder öffentlicher Debatten mehr als willkommen und auch überaus nötig ist.
Als Vorstandmitglied möchte ich meinen Beitrag zum Guten Essen und Leben für Alle leisten. Ein besonderes Anliegen ist mir strukturelle Veränderungen voranzutreiben, die es mehr Menschen – insbesondere Frauen und Landlosen – ermöglichen, sowohl freudvoll als auch unabhängig und finanziell gut abgesichert kleinbäuerliche Landwirtschaft zu betreiben.
Büro
Isabella Lang
Geschäftsleitung und Bildungsarbeit
Als Geschäftsleiterin und Bildungsreferentin bin ich die Ansprechperson für Anfragen jeglicher Art. Nach mehreren Jahren beruflicher Tätigkeit in Brüssel im Bereich Agrarpolitik (vor allem zu den Themen EU Bio-Verordnung, Pestizide und Düngemittel, Tierwohl) bin ich seit September im Team der ÖBV. Ich freue mich sehr wieder näher an der Basis zu arbeiten, europäische Prozesse und Gesetze in nationale oder regionale Kontexte umzudenken, zu vernetzen und bestmöglich weiterzuentwickeln. Ein solidarisches Netzwerk welches die Werte und Arbeitsweisen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft vertritt ist die Basis für unsere Arbeit. Während meiner Kindheit auf den bäuerlichen Höfen meiner Großeltern im unteren Mühlviertel (OÖ), wurde mir bereits sehr früh die besondere Bedeutung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft bewusst. Später habe ich (Öko)-Landwirtschaft auf der BOKU studiert und immer wieder mehrere Wochen oder Monate auf Höfen gelebt und mitgearbeitet.
Monika Thuswald
Bildungsarbeit
Abstand vom Alltag gewinnen, Zusammenhänge sehen, umdenken und weiterdenken, eigene Kräfte entdecken, sich gegenseitig stärken, sich zusammenschließen und dann gemeinsam Veränderungen angehen – das sind Grundprinzipien der Bildungsarbeit der ÖBV.
Ich freue mich, dass ich diese Arbeit seit 2014 als Bildungsreferentin mitgestalten darf. Ich bin Ansprechpartnerin für Treffen, Veranstaltungen und Projekte verschiedenster Art, bei denen es darum geht, neue Sichtweisen kennenzulernen, sich auszutauschen und gemeinsam aktiv zu werden. Besondere Anliegen sind mir dabei die Stärkung der ÖBV-Regionalgruppen sowie die ÖBV-Frauenarbeit. Tun wir uns zusammen, um uns gegen Unterdrückung zu wehren und Landwirtschaft und Gesellschaft im Sinne eines guten Lebens für alle weiterzuentwickeln! Wichtig dafür finde ich, dass wir gleiche Chancen für alle Geschlechter schaffen und solidarisch sind mit Menschen jeglicher Herkunft.
Zur Landwirtschaft kam ich über die Mitarbeit bei spannenden Hofgemeinschaften. Ich studierte Landschaftsplanung an der BOKU sowie Soziologie und verfasste meine Masterarbeit zum Thema “Wege zur Solidarischen Landwirtschaft in Österreich”. Weiters bin als Erwachsenenbildnerin zertifiziert. Als ÖBV-Vertreterin im „Foodlinks“-Projekt arbeitete ich mit Akteur_innen nachhaltiger Lebensmittelsysteme in verschiedenen EU-Ländern zusammen (2011-2013). Es macht mir Freude, gemeinsam mit anderen Menschen Ideen und Projekte zu entwickeln und diese auch praktisch umzusetzen.
Franziskus Forster
Politischer Referent, Öffentlichkeitsarbeit und Zeitschrift
„Eine bessere Zukunft – das gute Leben für alle – ist nur möglich, wenn sich Menschen dafür einsetzen. Wir leben in Zeiten, in denen es dringend notwendig ist, Widerstand gegen Ungerechtigkeit, Ausbeutung und ökologische Zerstörung zu leisten und Alternativen voranzutreiben. Unsere Welt braucht dringend Visionen jenseits der Profitmaximierung. Die Welt ist keine Ware! Ich bin bei der ÖBV, weil ich mich für die vielfältige, kleinbäuerliche Landwirtschaft und für die wertvolle Arbeit von Klein- und Bergbäuer*innen einsetzen will. Denn das sind zusammen mit Demokratie und Menschenrechten grundlegende Bausteine einer sozial und ökologisch gerechten Zukunft. Deshalb engagiere ich mich seit langem für Ernährungssouveränität.” Ich habe Internationale Entwicklung und Politikwissenschaften mit Schwerpunkt auf Landwirtschaft und Ernährung und sozial-ökologische Themen studiert. Mein Aufgabenfeld bei der ÖBV umfasst viele Themen: Es reicht von der Agrar- und Handelspolitik über Ernährungssouveränität bis hin zu klein- und bergbäuerlicher Interessensvertretung. Dabei bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit, für Bündnisarbeit und als Redakteur für unsere Zeitschrift „Wege für eine Bäuerliche Zukunft“ zuständig. Neben meiner ÖBV-Arbeit bin ich auch Universitätslektor an der BOKU.
Laura Blanda
Buchhaltung und Mitgliederbetreuung
Seit Anfang Oktober kümmere ich mich um die Betreuung unserer Mitglieder. Außerdem bin ich zuständig für Sekretariat und Buchhaltung. Parallel dazu mache ich gerade meinen Master in ökologischer Landwirtschaft und Regionalentwicklung auf der Universität für Bodenkultur. Die Gestaltung eines landwirtschaftlichen Systems, mit und in dem es Natur, Tieren, Menschen und auch zukünftigen Generationen gut geht, liegt mir sehr am Herzen und ist für mich eines der wichtigsten Themen überhaupt. Ich freue mich daher sehr die ÖBV administrativ unterstützen zu können.