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Rechte von Kleinbäuerinnen und –bauern stärken
Hunger betrifft in erster Linie diejenigen, die am Land leben und einen Großteil der globalen Lebensmittel produzieren. Die ÖBV setzt sich seit 2002 gemeinsam mit FIAN und La Via Campesina für eine internationale Deklaration für die Rechte von Kleinbäuer_ innen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, ein. Eine Deklaration würde einerseits bestehende Rechte systematisch zusammenführen und andererseits neue Rechte (z.B. Recht auf Land oder auf Biodiversität) festschreiben.
Nach jahrelangen Verhandlungen hat die UN-Vollversammlung am 17. Dezember 2018 die Erklärung der „Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten“ in Kraft gesetzt. Sie widmet sich explizit den Rechten von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Arbeitenden in ländlichen Gebieten, um diese vor Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung zu schützen.
Die Originalversion, bzw. die deutsche Fassung der Erklärung finden Sie hier:
UN-Declaration on the rights of peasants
UN-Erklärung über die Rechte von Kleinbäuer_innen
Mehr Infos
Termine
Eine Workshopreihe eröffnet ein Geschichtenlabor der bäuerlichen Herkünfte: Reclaiming Peasant Ancestries!
Komm, bring Geschichten und forsch mit!
Wann: 24. November.2024
Wo: Bikes&Rails, Emilie Floege Weg 4, 1100 Wien
Anmeldung hier unter diesem Link
In dieser Workshopreihe gehen wir unseren bäuerlichen und ländlichen Herkünften nach – sei es über familiäre Wurzeln (biologisch oder nicht), dörfliche Geschichten oder alt-neuer Landliebe. Im Wort ‘Herkunft’ steckt das Kommen, das Ankommen, Zusammenkommen und die Zukunft. Die allermeisten von uns sind in ländliche und landwirtschaftliche Vorgeschichten verwickelt – denn die rasante Verdrängung des Kleinbäuer*innentums ist eine relativ neue Sache. In diesen Laboren (kurz: “Labs”) geht es genau darum, dem Verdrängen und Vergessen entgegenzuhalten und das Kommen, Gehen, Herkommen, Ankommen und Zusammenkommen zu zelebrieren – ohne Vergangenheitsfetisch und mit Blick auf eine transformative, gerechte Zukunft.
Her·kunft kommen Verb, ‘sich einem Ort nähern, sich von einem Ort hierher begeben, einen Ort erreichen, eintreffen, erscheinen’ […] gámati ‘geht’ […] griech. bá͞inein (βαίνειν) ‘gehen’, lat. venīre ‘kommen’, lit. gim̃ti ‘zur Welt kommen, geboren werden, entstehen’ auf eine Wurzel ie. *gu̯em- ‘gehen, kommen, zur Welt kommen, geboren werden’. […] Kunft f. ‘das Kommen, Ankommen’ (selbständiges Substantiv bis ins 19. Jh.), ahd. kumft (8. Jh.), kunft (9. Jh.), mhd. kumft, kunft ‘Ankunft, das Kommen, Eintreffen, Zukunft, das Zukünftige’ […] (vgl. auch mit ti-Suffix got. gaqumþs ‘Zusammenkunft, Versammlung’) […] |
Bäuerliche Wiederaneignung
Viele von uns haben Lust, uns den ländlichen Raum, die Beziehung zu Land und Boden und unsere Herkunftsgeschichten wieder anzueignen – und zwar ohne Essenzialismus und nationalethnischem Spuk!
Mit von euch mitgebrachten Geschichten, Gegenständen, Bildern und Fragen kommen wir zum gemeinsamen Forschen zusammen. Wir wollen uns Geschichten erzählen und Dingen nachgehen, die nicht immer auf der Hand liegen: wie ist das mit Klassenverhältnissen, Geschlechterverhältnissen, Besitzverhältnissen, Macht und Autonomie am Land? In jedem der “Labs” werden wir in Begleitung von Expert*innen aus Praxis und Forschung unsere verschiedenen bäuerlichen Herkünfte und Verwicklungen erforschen. Immer gerne mit feministischem Ansatz. Auch lernen wir immer ein Werkzeug zur ländlichen-biografischen Forschung kennen (Theater, Buch, Film..) und lassen das “Lab” gesellig und inspirierend damit ausklingen.
Wir wollen so neue Geheimwege und Trampelpfade zwischen Stadt und Land finden. Herkunft ist ein Kommen und Gehen, ein Zusammenfinden und uns Zusammenstellen.
Ablauf Lab 1:
Sonntag, 24 November 2024, Wien, Bikes&Rails
14-17 Uhr: Geschichtenlabor mit Maria Vogt (ÖBV-Via Campesina Austria) [Anmeldung erforderlich, hier]
17-18.30 Uhr: Präsentation & Projektion des Films “Alte Bäume werfen Schatten” von Martin König (2022, 45 min), der im Rahmen des partizipativen Kunstprojekts “Collaborative Village Play” von Katalin Erdödi und Antje Schiffers entstanden ist und die Entstehung eines Village Plays in Niedersachsen darstellt, bei dem die Übergabe von Höfen und das Verhältnis von Generationen im Fokus stehen. In Anwesenheit der Künstlerinnen. Nähere Infos hier [Offen für Alle, Anmeldung nicht erforderlich]
Weitere Labs werden in Absprache mit den Teilnehmer*innen und Kooperationspartner*innen geplant und bekanntgegeben. Bei Interesse gerne melden!
“Reclaiming Earthcare Ancestries” ist eine Kooperation vom Earthcare Fieldcast und der ÖBV-Via Campesina Austria, unter der Koordination von Manuela Zechner und mit Unterstützung des Climate Clusters der University of Southern Denmark (SDU).
Nähere Informationen zu dem „Earthcare Fieldcast“ finden sich auf Englisch hier
Bildcredits: Earthcare Fieldcast/Amanda Priebe (c)
Artikel
Gibt es eine nationale Küche?
In einer berühmten Äußerung sagte General Charles de Gaulle 1962: „Wie kann man ein Land regieren, in dem es 246 Käsesorten gibt?“. Der erste Präsident der Fünften Französischen Republik wies damit auf einen Widerspruch zwischen der einheitlichen Vision der Nation und der nicht reduzierbaren Vielfalt der lokalen Kulturen hin: Die Erzeuger*innen antworteten ihm mit tatsächlich mehr als tausend lokalen Käsesorten!
Von Bruno Ciccaglione
Aus der Zeitschrift „Bäuerliche Zukunft“ Nr. 384 zum Schwerpunkt „Kultur“
Neuerscheinung: „Farming For Future. Leben und Arbeiten in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft“
Lisa Bolyos hat ein Buch geschrieben, in dem es ums „Leben und Arbeiten in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft“ geht. Das von der ÖBV herausgegebene Buch ist ab sofort erhältlich – inklusive Sonderaktion für neue Mitglieder!
Neuauflage: 100 Jahre „Der Kampf um Wald und Weide“
Im September erscheint das vor fast 100 Jahren von Otto Bauer verfasste Buch neu. Wir haben mit der Herausgeberin darüber gesprochen.
Interview mit Lisa Francesca Rail – aus der Zeitschrift „Bäuerliche Zukunft“ Nr. 383
Strategischer Dialog zur Zukunft der EU-Landwirtschaft – Stellungnahme der ECVC
Anlässlich des heutigen Endes des von der EU-Kommission initiierten „Strategischen Dialogs zur Zukunft der Landwirtschaft in der EU“ fordert die Europäische Koordination Via Campesina (ECVC) konkrete Fortschritte in Bezug auf Preise, bäuerliche Einkommen, das Recht auf Land und Hofnachfolge.
Land ist keine Ware, Land ist unser Recht!
Die Europäische Koordination Via Campesina (ECVC) schlägt eine europäische Richtlinie zu Agrarland vor, damit die Landkonzentration gestoppt wird und damit es wieder mehr Bäuer*innen geben kann.
Aus der Zeitschrift „Bäuerliche Zukunft“ Nr. 383
Zukunft der Tierhaltung in der EU
Die Tierhaltung wird in ganz Europa diskutiert, die Unsicherheit ist groß. Die Europäische Koordination Via Campesina (ECVC) hat in einem Papier viele wichtige Punkte ausgearbeitet. Wir fassen diese Punkte hier zusammen. Klar ist: Es braucht jetzt eine ambitionierte Unterstützung für einen Übergang in die bäuerliche Tierhaltung!
Aus der Zeitschrift „Bäuerliche Zukunft“ Nr. 382
17.4.: Kleinbäuerliches Kuhglockenläuten!
Tag des kleinbäuerlichen Widerstands: Läuten für unsere kleinbäuerliche Landwirtschaft!
17.4.: Kleinbäuerliches Kuhglockenläuten
Aufruf zum Tag des kleinbäuerlichen Widerstands: Läuten für unsere kleinbäuerliche Landwirtschaft!
EU-Agrarpolitik: Jetzt faire Preise sichern und die Märkte regulieren!
Es braucht ambitioniertere Vorschläge der Kommission: Es braucht faire Preise für Bäuer:innen und es braucht eine GAP, die die Märkte reguliert.
„Die ÖBV war immer wichtige Anstoßgeberin!“
Im Interview erzählt das ÖBV-Gründungsmitglied und der ehemalige Obmann August Steyrl über prägende Erfahrungen und Geschichten aus den letzten 50 Jahren. Darin wird die facettenreiche Geschichte der ÖBV und der hier aktiven Bauern und Bäuerinnen sichtbar. Denn: Viele weitere Geschichten könnten noch von vielen anderen Aktiven erzählt werden.
Interview von Franziskus Forster mit August Steyrl
Download
- Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten (Dez 2018)
- Flyer 17. April 2020
- Infoblatt Menschen vor Profite
- Infoblatt Rechte von KleinbäuerInnen Neu
- Infoblatt zu bäuerlichen Rechten
- ÖBV-Positionspapier „Agrarpolitik nach 2020“
- Zeitung Nr. 321 – Zugang zu Ressourcen
- Zeitung Nr. 322 – Landwirtschaft und Religion
- Zeitung Nr. 328 – Kontrolle und Kontrollwahnsinn
- Zeitung Nr. 329 – Weder wachsen noch weichen
- Zeitung Nr. 330 – Intensivierung wie wir sie meinen
- Zeitung Nr. 331 – Die Zukunft der biologischen Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 332 – Ideologien rund um die Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 333 – Nyeleni Ernährungssouveräntität
- Zeitung Nr. 334 – Wettlauf um Grund und Boden
- Zeitung Nr. 335 – Wertschätzung
- Zeitung Nr. 336 – Agrar Macht Austria
- Zeitung Nr. 337 – Bergbäuer_innen