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Ernährungssouveränität
Ernährungssouveränität ist das Recht von Menschen, über die Art und Weise der Produktion, der Verteilung und der Konsumtion von Lebensmitteln selbst zu bestimmen. Sie ist das Recht zur demokratischen Gestaltung des eigenen Agrarsystems, ohne dabei Anderen oder der Umwelt zu schaden.
Aktuell ist dieses Recht wenig gegeben: Wenigen mächtigen Institutionen und Großkonzernen dominieren die Entscheidungsprozesse. Kleinbäuerliche Strukturen werden zerstört, Ungleichheit wird produziert. Profitversprechen wiegen schwerer als Nutzen und Qualität der Nahrungsmittel selbst. Und industrielle Produktion ist von fossilen Treibstoffen und chemischen Hilfsmitteln abhängig, erkennt die Begrenztheit der Ressourcen wie Boden und Wasser nicht an und trägt zum Klimawandel und verschlechterten Arbeitsbedingungen bei.
Das Konzept wurde Mitte der 1990er-Jahre von der weltweiten Kleinbäuer_innen-Organisation La Via Campesina entwickelt und versucht, dem entgegen, Gestaltungsspielräume für eine andere, ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft anzueignen. Als Teil der Via Campesina kämpft auch die ÖBV für diesen fundamental hinterfragenden Paradigmenwechsel.
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Termine
Online Kamingespräch
Wann: 27.01.2025, 19:00-21:00 Uhr
Wo: online
Unsere Online-Kamingespräche sind ein Ort für Frauen* in der Landwirtschaft, um in lockerer Runde miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Bei jedem der insgesamt acht Treffen steht eine inspirierende/besondere Frau* im Mittelpunkt, die aus ihrer eigenen Erfahrung berichtet – sei es zu Themen wie nachhaltige Landwirtschaft, Selbstständigkeit oder soziale Gerechtigkeit. Nach dem kurzen Input der Gästin gibt es ausreichend Zeit für offene Gespräche und Diskussionen, in denen alle Fragen gestellt und Ideen geteilt werden können.
Die Gespräche dauern jeweils 2 Stunden und werden von Maria Vogt moderiert. Maria ist Biobäuerin mit Grundeinkommen (Pension) im südlichen Weinviertel, seit 35 Jahren bei der ÖBV, besonders im Frauenarbeitskreis, aktiv, Mitspielerin beim Bäuerinnenkabarett “Miststücke”, hat 20 Jahre Erfahrung in der Gemeindepolitik und engagiert sich bei “fair sorgen!”
Christine Pichler-Brix wirtschaftet im Salzkammergut auf 660 Meter Seehöhe. Auf ihren Wiesen weiden Mutterkühe, dazu kommen Hühner, Schweine, Streuobst und die Agrarpolitik. “Als Bäuerin brauchst du ein agrarpolitisches Standbein” ist eine ihrer Erkenntnisse. Was bedeutet es, die Arbeit am Bauernhof als politisches Wirken zu sehen und zu begreifen – das Persönliche ist politisch – und meinen (oder den) Hof zu öffnen, um Einblick in meine Arbeits- und Lebensweise am Hof zu ermöglichen?
Die Gespräche finden 1x monatlich am letzten Montag im Monat von 19:00 – 21:00 Uhr statt.
Für Anmeldung und Fragen:
E-Mail an
Der Link zur jeweiligen Veranstaltung wird nach der Anmeldung zugeschickt!
Gefördert von:
Jugendaustausch – Gemeinsam für eine agrarökologische Zukunft der Landwirtschaft!
Wann? 25.–29. März 2025 (An- und Abreise am Mo, 24. und So, 30. März)
Wo? Oberösterreich/Mühlviertel (genaue Location folgt bald)
Wer? Junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, die aktiv in der Landwirtschaft sind oder sich dafür interessieren.
Die ÖBV organisiert gemeinsam mit der jungen Abl (jAbL) Ende März 2025 ein internationales Treffen für junge Bäuer*innen, Gärtner*innen und alle landwirtschaftlich Interessierten zwischen 18 und 30 Jahren. Sei dabei und gestalte die Zukunft der Landwirtschaft mit!
In diesem 5-tägigen Jugend-Austausch dreht sich alles um bäuerliche Agrarökologie, Ernährungssouveränität und soziale Gerechtigkeit. Es erwarten dich spannende Diskussionen, inspirierende Workshops und zwei besondere Hofbesuche, bei denen du praxisnahe Einblicke in agroökologische Betriebe erhältst.
Highlights des Programms:
- bäuerliche Agrarökologie kennenlernen: Einführung in Prinzipien und Praktiken
- „Peasant Movements“ und Agrarpolitik: Einblicke in das Wirken der europäischen La Via Campesina und ihrer Mitgliedsorganisationen (AbL und ÖBV).
- Herausforderungen in der Agrarwende: Von rechten Ideologien bis zu Zugang zu Land – wir analysieren und diskutieren einige der ganz wichtigen Themen
- Praktische Einblicke: Zwei spannende Exkursionen zu bäuerlichen Betrieben in der Region
- Austausch und Netzwerken: Lerne junge Menschen aus Österreich und Deutschland kennen, die deine Begeisterung für eine andere Landwirtschaft teilen
Eine einmalige Gelegenheit, dich mit anderen auszutauschen, von und miteinander zu lernen und Teil einer Bewegung zu werden, die die Landwirtschaft gerecht gestalten möchte.
Wir haben pro Land jeweils 10 Plätze – melde dich bis zum 9.02.2025 an.
Kosten: Dank der Förderung durch Erasmus+ sind fast alle Kosten gedeckt. Dein Beitrag: nur 30–50 EUR, je nach deinen Möglichkeiten – inkl. Fahrtkosten, Unterkunft, Verpflegung und Programm.
Wir freuen uns auf dich!
Bei Fragen bitte unter melden.
Anmeldung: hier klicken oder auf „Weiterlesen“ gehen
Artikel
Gemeinsam für freie Medien, eine unabhängige Justiz, Menschenrechte und soziale und ökologische Gerechtigkeit! In der Landwirtschaft gehen produktive und reproduktive Tätigkeiten fließend ineinander über. Sorge-Arbeiten werden oft als selbstverständlich vorausgesetzt und meist von Frauen gemacht. Anerkennung und Wertschätzung dafür gibt es kaum. Artikel von Maria Vogt, der in der Zeitschrift „Bäuerliche Zukunft“ Nr. 385 zum Schwerpunkt „Sorgenfalten – Sorge entfalten“ erschienen ist. Utl.: Widerstand wird weitergehen, Kocher und kommende Regierung müssen Bindung auf ein Nein verteidigen Das EU-Mercosur-Handelsabkommen muss gestoppt werden – JETZT! Wir, die unterzeichnenden Organisationen aus Lateinamerika und der EU, lehnen das EU-Mercosur Handelsabkommen ab. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger*innen auf beiden Seiten des Atlantiks auf, diesen toxischen Deal endlich zu stoppen. Neu gegründete Allianz aus derzeit 21 Organisationen verlangt von Koalitionsverhandler:innen umfassende Demokratie-Offensive und eigenes Demokratieministerium. Anders Handeln: Verhandlungen zum EU-Mercosur Abkommen sofort stoppen! Am 20.10.2024 fand in Traunkirchen „Kleinbäuerliche Wege. Konferenz für eine Landwirtschaft der Zukunft“ statt. Dabei wurden verschiedene Zugänge, Potenziale und Herausforderungen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft sichtbar gemacht und diskutiert. Über 110 Teilnehmer*innen, ein spannendes und vielfältiges Programm und viele neue Ideen machten diese Veranstaltung zu einem vollen Erfolg. Hier geht’s zur Nachlese: In einer berühmten Äußerung sagte General Charles de Gaulle 1962: „Wie kann man ein Land regieren, in dem es 246 Käsesorten gibt?“. Der erste Präsident der Fünften Französischen Republik wies damit auf einen Widerspruch zwischen der einheitlichen Vision der Nation und der nicht reduzierbaren Vielfalt der lokalen Kulturen hin: Die Erzeuger*innen antworteten ihm mit tatsächlich mehr als tausend lokalen Käsesorten! Von Bruno Ciccaglione Aus der Zeitschrift „Bäuerliche Zukunft“ Nr. 384 zum Schwerpunkt „Kultur“ Lisa Bolyos hat ein Buch geschrieben, in dem es ums „Leben und Arbeiten in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft“ geht. Das von der ÖBV herausgegebene Buch ist ab sofort erhältlich – inklusive Sonderaktion für neue Mitglieder! Die Welt ist im Wandel – und so auch die kleinbäuerlichen Wege. Gegenwärtig erleben wir viele soziale, ökologische und kulturelle Veränderungen, viele gesellschaftliche Fragen sind angesichts der aktuellen Krisen offen und umstritten. Zugleich wird immer deutlicher, wie wichtig eine vielfältige, kleinbäuerliche und zukunftsfähige Landwirtschaft für uns alle ist. Bei dieser Konferenz werden die Zugänge, Potenziale und Herausforderungen der kleinbäuerlichen Landwirtschaft sichtbar gemacht und diskutiert. Worin liegt die Bedeutung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft heute und in Zukunft? Was macht die bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelten vielfältig, lebenswert und erstrebenswert? Welche Problemlagen und welche Potenziale gibt es? Was braucht es, um die Lage von Kleinbäuer*innen zu verbessern?Alarm für die Republik! Menschenkette am 9. Jänner am Ballhausplatz
Agrarwende und Care-Revolution
ÖBV zu EU-Mercosur: Fatale Entscheidung gegen Landwirtschaft und Menschen
Über 400 Organisationen fordern: Schluss mit giftigen Handelsabkommen zwischen der EU und lateinamerikanischen Ländern
Österreichisches Netzwerk Zivilgesellschaft: Stärkung der Demokratie muss zentrales Leitprojekt der nächsten Bundesregierung sein
Straßen-Proteste gegen EU-Mercosur: Kehrtwende in der Handelspolitik gefordert!
Nachlese: Das war die Konferenz „Kleinbäuerliche Wege“!
Gibt es eine nationale Küche?
Neuerscheinung: „Farming For Future. Leben und Arbeiten in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft“
Programm 20.10. – Kleinbäuerliche Wege – Konferenz für eine Landwirtschaft der Zukunft
Download
- Aktive Agrar-Struktur-Politik: Positionspapier des Bio Stammtisch „Unteres Mühlviertel“
- Broschüre Ernährungssouveränität
- Broschüre Ernährungssouveränität Jetzt!
- Broschüre: Besser Anders, Anders Besser -Mit Agrarökologie die Ernährungswende gestalten
- Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten (Dez 2018)
- Flyer 17. April 2020
- Flyer_ Wert der unserer kleinen Höfe_6-8.April 2018
- Gemeinsame Bauernerklärung: EU-Mercosur stoppen
- Infoblatt zu bäuerlichen Rechten
- Klimaschutz-Big-Data-vom-Mythos-klimasmarter-Landwirtschaft-Anita-Idel-Andrea-Beste
- Nyeleni Deklaration Europa 2011
- ÖBV-Positionspapier „Agrarpolitik nach 2020“
- ÖBV-Positionspapier zur Agrarpolitik nach 2020_Flyer
- Offener Brief: Ersten 20 ha doppelt fördern
- Zeitung Nr. 317 – Kann bäuerliche Landwirtschaft die Welt ernähren?
- Zeitung Nr. 318 – Zeitsouveränität
- Zeitung Nr. 320 Ernährungssouveränität
- Zeitung Nr. 321 – Zugang zu Ressourcen
- Zeitung Nr. 323 – Urban gardening
- Zeitung Nr. 324 – Ökologische Herausforderungen
- Zeitung Nr. 329 – Weder wachsen noch weichen
- Zeitung Nr. 330 – Intensivierung wie wir sie meinen
- Zeitung Nr. 331 – Die Zukunft der biologischen Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 332 – Ideologien rund um die Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 333 – Nyeleni Ernährungssouveräntität
- Zeitung Nr. 334 – Wettlauf um Grund und Boden
- Zeitung Nr. 335 – Wertschätzung
- Zeitung Nr. 338 – Ausbildung
- Zeitung Nr. 361 – Wie super ist der Markt?