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Ernährungssouveränität
Ernährungssouveränität ist das Recht von Menschen, über die Art und Weise der Produktion, der Verteilung und der Konsumtion von Lebensmitteln selbst zu bestimmen. Sie ist das Recht zur demokratischen Gestaltung des eigenen Agrarsystems, ohne dabei Anderen oder der Umwelt zu schaden.
Aktuell ist dieses Recht wenig gegeben: Wenigen mächtigen Institutionen und Großkonzernen dominieren die Entscheidungsprozesse. Kleinbäuerliche Strukturen werden zerstört, Ungleichheit wird produziert. Profitversprechen wiegen schwerer als Nutzen und Qualität der Nahrungsmittel selbst. Und industrielle Produktion ist von fossilen Treibstoffen und chemischen Hilfsmitteln abhängig, erkennt die Begrenztheit der Ressourcen wie Boden und Wasser nicht an und trägt zum Klimawandel und verschlechterten Arbeitsbedingungen bei.
Das Konzept wurde Mitte der 1990er-Jahre von der weltweiten Kleinbäuer_innen-Organisation La Via Campesina entwickelt und versucht, dem entgegen, Gestaltungsspielräume für eine andere, ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft anzueignen. Als Teil der Via Campesina kämpft auch die ÖBV für diesen fundamental hinterfragenden Paradigmenwechsel.
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Termine

“Transformation durch Kooperation IV”
Frühjahrs-Treffen der Nyéléni-Bewegung für Ernährungssouveränität
Zum Thema “Krisenresilienz & Versorgungssicherheit gemeinsam gestalten”
Alles Infos & Anmeldung auf: https://cityofcollaboration.org/tdk4/
Wir laden nach Graz ein, um uns über die Gegenwart und Zukunft des Ernährungssystems, wie dieses sein soll und wie wir dort hinkommen, auszutauschen und dafür gemeinsam aktiv zu werden.
Im Nachgang der Corona-Krise, mit den Folgen des Angriffs auf die Ukraine sowie mit der Klimakrise rücken die Themen „Versorgungssicherheit“ und „Krisenresilienz“ ins Zentrum öffentlicher Debatten. Diese Vielfachkrisen brauchen Antworten. Eine grundlegende Antwort liegt in der Demokratisierung des Ernährungssystems. Was Versorgungssicherheit sein und wie sie hergestellt werden soll, erfordert demokratische Debatten. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir wieder regelmäßig zusammenkommen, uns austauschen, wie wir als Teile des Ernährungssystems – als Bäuer*in, als Mitarbeiter*in am Hof oder in einem Betrieb, als Unternehmer*in, Zivilgesellschaft und Wissenschaft – als Betroffene und Gestaltende, das Ernährungssystem sozial-ökologisch transformieren können.
Programm:
Freitag, 02. Juni 2023: Auftaktsymposium
09.00 – 14.00 Auftakt-Symposium: Chancen für einen Grazer Ernährungsrat – Infos hier.
ab 14:30 Ankommen und Registrierung
14.30 – 17.00 Exkursion: Solidarische Landwirtschaftskooperative (SoLaKo)
17.00 – 18.30 Parallelprogramm zum Einstieg
- Crashkurs: Ernährungssouveränität – Hinter- und Beweggründe.
- Geführte Postermesse: Zum Mosaik des guten Essens für alle
19.00 Abendessen
20.30 Film (in Kooperation mit Crossroads Festival)
Samstag, 03. Juni 2023: Frühjahrstreffen Nyéléni Austria – Infos hier.
ab 08.00 Frühstück
09.00 Guten Morgen, Tagesvorstellung und Zusammenfassung Tag 1
09.30 – 13.00 Parallelworkshops
- Krieg und Krisen als Ausrede: Wie stoppen wir das EU-Mercosur und andere Handelsabkommen?
- Österreichische und argentinische Bäuer:innen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft
- Wem gehört das Saatgut ? Saatgutsouveränität oder Supermarkt?
- Systemische Klimakrisen und Landwirtschaft: Das Manifest von La Via Campesina und 13 Schritte, die jetzt wichtig sind
- Gemeinschaftsgärten und essbare Städte
13.00 – 14.00 Mittagessen
14.00 – 18.00 Exkursionen am Nachmittag
- Graz Ost: GeLaWi Jaklhof | Unser Bauerngarten
- Graz Süd: Biohof Gredlbauer | Morgentaugärten
18.30 – 19.30 Abendessen
ab 19.30 Freie Abendgestaltung im Rahmen des GECO Festivals
Sonntag, 03. Juni 2023
ab 09.00 Frühstück / Restl-Brunch im Rahmen des GECO Festivals
10.00 – 12.00 Nyéléni Österreich Plenum (Austausch | Plenum | Mitmachen)
ab 12 Uhr: Ende bzw. Ausklang im Rahmen des Crossroads Festivals und GECO Festivals
13:00: Abschlussexkursion zur Zödelei (Ertrags-Gemeinschaftsgarten)
Alles Infos & Anmeldung auf: https://cityofcollaboration.org/tdk4/
Alle, die sich für ein nachhaltiges und gerechtes Ernährungssystem interessieren, sind herzlich willkommen.
Veranstaltet von Transition Graz, Nyéléni Austria, ÖBV und vielen mehr (siehe hier).
Gefördert vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Klima, Krieg und Krisen – wir kennen die Probleme, haben die richtigen Analysen und Lösungsvorschläge. Doch wie können wir uns selbst und andere ermächtigen, um eine gerechte Gesellschaft tatsächlich zu erreichen? Welche Strategien und Bündnisse brauchen wir, um mächtig genug zu werden?
Diese Fragen und viel mehr diskutieren wir mit euch auf der ersten SommerAkademie der sozialen Bewegungen, die Attac mit vielen Partner*innen von 13. bis 16. Juli 2023 in Traiskirchen/NÖ veranstaltet.
Dabei analysieren wir die verschiedenen Strategien und gemeinsamen Stärken sozialer Bewegungen, holen uns die besten Beispiele aus aktuellen und vergangenen Erfolgen und lassen uns inspirieren, wie wir die Resignation überwinden und gemeinsam Bewegungsmacht aufbauen können.
Alle Infos und die Anmeldung findest du hier.
Bewegungstag, Themen-Stränge & Strategie-Tag
Zum Auftakt findet am Vortag der SoAk, Mittwoch, 12. Juli ein Bewegungstag für bereits bestehende Aktivist*innen der veranstaltenden Organisationen und Initiativen statt. Am Donnerstag, 13. Juli früher Nachmittag geht es los mit dem SommerAkademie-Programm für alle. Herz der SommerAkademie ist der inhaltliche Austausch zu fünf Themen-Strängen am 14. Juli und der Strategie-Tag am 15. Juli:
- Gemeinsam für eine fairsorgende Wirtschaft und Gesellschaft kämpfen (Freitag)
- Gemeinsam für eine friedliche und gerechte Zukunft: Ressourcenkonflikte, Geopolitik und Migration (Freitag)
- Mit Demokratie zum sozialen und ökologischen Umbau (Freitag)
- Ökonomische Alphabetisierung – Wirtschaftsbildung (Freitag)
- Strategien und Fähigkeiten zum Aufbau einer gerechten und klimasozialen Gesellschaft (ganzer Samstag)
Dabei werden wir in zahlreichen Workshops spannende Themen behandeln, Kraft und Motivation für unseren Aktivismus tanken – und beim Feiern Spaß und Freude mit bekannten und neuen Freund*innen haben.
Attac & friends
Die 1. SommerAkademie der sozialen Bewegungen wird veranstaltet von: Attac; Anders handeln; Degrowth Vienna; fair sorgen! Wirtschaften fürs Leben; Fridays for Future Graz; KAUZ – Werkstatt für Klimagerechtigkeit, Arbeit und Zukunft; System Change, not Climate Change! ÖBV – Via Campesina Austria. Sie findet in Kooperation mit der Stadtgemeinde Traiskirchen statt.
Die SommerAkademie findet in der Sport- & Informatik Mittelschule Traiskirchen (Johann-Wolfgang-Goethe-Straße 4) statt. Der Standard-Teilnahmebeitrag beträgt 60 Euro bzw. 45 Euro für Attac-Mitglieder. Das beinhaltet die Teilnahme an den Podiumsdiskussionen, Plenarveranstaltungen, Workshops und Rahmenprogramm.
Alle organisatorischen Infos zu Unterkunft, Verpflegung etc. findest du hier.
Artikel
Globaler Aufruf der Bewegungen für das Recht auf Wasser
Kleinbäuer:innen von La Via Campesina feiern 30 Jahre an global geteilten Hoffnungen und gemeinsamen Kämpfen
Kuhglocken-Klimaläuten vor dem Parlament
“Indem wir Widerstand leisten, säen wir bäuerlichen Feminismus, schaffen Ernährungssouveränität und organisieren uns gegen Krisen und Gewalt!” Unter diesem Motto hat La Via Campesina zum Internationalen Tag der arbeitenden Frauen aufgerufen. Der Aufruf ist hier zu finden. Frauen von La Via Campesina waren weltweit aktiv am 8. März um für ihre Anliegen und Rechte zu kämpfen. Hier ein Überblick über den vielfältigen Widerstand weltweit. In Linz fand am 8. März das kleinbäuerliche feministische “Klimaläuten” statt. Mehr Infos zum “Klimaläuten”, welches weiterhin stattfindet, hier. https://youtu.be/wkOVpn8cQ7A Ab heute wird täglich die Politik zum Handeln für Klima und Gerechtigkeit aufgefordert
„Klima-Lethargie is nix fia mi!“ Ab dem 1. März*: 12:05 Uhr vor dem oö. Landhaus!
Gemeinsames Statement von bäuerlichen Organisationen aus Südamerika und Europa
ÖBV präsentiert Manifest für die Landwirtschaft, um die systemischen Krisen zu adressieren
Bauern und Bäuerinnen und die Zivilgesellschaft rufen die EU auf, sich durch 13 dringende Aktionspunkte auf die unvermeidbaren Klimakrisen vorzubereiten
Nachlese und Infos zur Frage, wie es weitergeht: Beim Nyéléni-Herbsttreffen der Bewegung für Ernährungssouveränität in Krems (NÖ) von 28.-30.10.2022 wurde an gemeinsamen Gestaltungsspielräumen für eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung gearbeitet. 130 Menschen sind gekommen, um sich zu vernetzen, neue Ideen auszutauschen und das Engagement und Alternativen auf unterschiedlichen Ebenen voranzutreiben.
Wir sind das Wasser, das sich selbst verteidigt!
30 Jahre La Via Campesina!
Tag des kleinbäuerlichen Widerstands: Kleinbäuerliche Klimagerechtigkeit jetzt!
La Via Campesina weltweit aktiv zum Internationalen Frauenkampftag
Bäuerliches Kuhglocken-Klimaläuten: „Klima-Lethargie is nix fia mi“
Im März: Aktion “Kuhglocken-Klimaläuten” vor dem oö. Landhaus in Linz
EU-Mercosur-Abkommen verletzt bäuerliche Rechte und Klimaverpflichtungen
Wintertagung: Hinter den Tellerrand zurück statt darüber hinaus?
Manifest für einen Wandel in der Landwirtschaft, um die systemischen Klimakrisen zu adressieren
Das war das Nyéléni Herbsttreffen 2022!
Download
- Aktive Agrar-Struktur-Politik: Positionspapier des Bio Stammtisch “Unteres Mühlviertel”
- Broschüre Ernährungssouveränität
- Broschüre Ernährungssouveränität Jetzt!
- Broschüre: Besser Anders, Anders Besser -Mit Agrarökologie die Ernährungswende gestalten
- Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten (Dez 2018)
- Flyer 17. April 2020
- Flyer_ Wert der unserer kleinen Höfe_6-8.April 2018
- Gemeinsame Bauernerklärung: EU-Mercosur stoppen
- Infoblatt zu bäuerlichen Rechten
- Klimaschutz-Big-Data-vom-Mythos-klimasmarter-Landwirtschaft-Anita-Idel-Andrea-Beste
- Nyeleni Deklaration Europa 2011
- ÖBV-Positionspapier “Agrarpolitik nach 2020”
- ÖBV-Positionspapier zur Agrarpolitik nach 2020_Flyer
- Offener Brief: Ersten 20 ha doppelt fördern
- Zeitung Nr. 317 – Kann bäuerliche Landwirtschaft die Welt ernähren?
- Zeitung Nr. 318 – Zeitsouveränität
- Zeitung Nr. 320 Ernährungssouveränität
- Zeitung Nr. 321 – Zugang zu Ressourcen
- Zeitung Nr. 323 – Urban gardening
- Zeitung Nr. 324 – Ökologische Herausforderungen
- Zeitung Nr. 329 – Weder wachsen noch weichen
- Zeitung Nr. 330 – Intensivierung wie wir sie meinen
- Zeitung Nr. 331 – Die Zukunft der biologischen Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 332 – Ideologien rund um die Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 333 – Nyeleni Ernährungssouveräntität
- Zeitung Nr. 334 – Wettlauf um Grund und Boden
- Zeitung Nr. 335 – Wertschätzung
- Zeitung Nr. 338 – Ausbildung
- Zeitung Nr. 361 – Wie super ist der Markt?