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Ernährungssouveränität
Ernährungssouveränität ist das Recht von Menschen, über die Art und Weise der Produktion, der Verteilung und der Konsumtion von Lebensmitteln selbst zu bestimmen. Sie ist das Recht zur demokratischen Gestaltung des eigenen Agrarsystems, ohne dabei Anderen oder der Umwelt zu schaden.
Aktuell ist dieses Recht wenig gegeben: Wenigen mächtigen Institutionen und Großkonzernen dominieren die Entscheidungsprozesse. Kleinbäuerliche Strukturen werden zerstört, Ungleichheit wird produziert. Profitversprechen wiegen schwerer als Nutzen und Qualität der Nahrungsmittel selbst. Und industrielle Produktion ist von fossilen Treibstoffen und chemischen Hilfsmitteln abhängig, erkennt die Begrenztheit der Ressourcen wie Boden und Wasser nicht an und trägt zum Klimawandel und verschlechterten Arbeitsbedingungen bei.
Das Konzept wurde Mitte der 1990er-Jahre von der weltweiten Kleinbäuer_innen-Organisation La Via Campesina entwickelt und versucht, dem entgegen, Gestaltungsspielräume für eine andere, ökologisch nachhaltige und sozial gerechte Zukunft anzueignen. Als Teil der Via Campesina kämpft auch die ÖBV für diesen fundamental hinterfragenden Paradigmenwechsel.
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Termine
Workshop
Wir Bäuer*innen, Esser*innen und anderen Menschen, die mit Lebensmitteln zu tun haben, wissen viel darüber, was es für nachhaltige Landwirtschaft und gutes Essen für alle braucht. Wir wollen unsere Geschichten, Herausforderungen und gemeinsamen Anliegen nach außen tragen!
In diesem Workshop bekommen wir Werkzeuge und Anregungen dazu und tauschen uns aus! Nach einer Einführung zu Framing, Medien und Kommunikation werden wir viel praktisch miteinander arbeiten und üben. Teilnehmer*innen können können zu ihren Fragestellungen arbeiten – sei es Kommunikation vom Hof, von einer Organisation oder sozialen Bewegung. Es sind keine Vorkenntnisse nötig!
Willkommen sind alle, die über kleinbäuerliche Landwirtschaft, Ernährungssouveränität und nachhaltige Ernährungssysteme kommunizieren wollen!
Workshopleiter*in: Theresa Kofler (Erwachsenenbildnerin sowie Koordinatorin der Plattform “Anders Handeln”), Manuel Grebenjak (Stay Grounded)
Mehr Infos demnächst hier.
Anmeldung bis 19. Jänner:
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technik gefördert.
So, 19. Februar 2023, 12:30 Uhr bis in den Abend hinein – optional bis Mo, 20. Februar vormittags (Übernachtung vor Ort möglich und gern gesehen 😉
Ort: Arnreit im Mühlviertel, am Biohof Ebner von Maria Grünbacher (Nachbarin von Lisa Hofer-Falkinger)
Sorgendes und selbstbestimmtes Wirtschaften, soziales Miteinander und Selbstorganisation durch Gleichrangige – das sind drei wichtige Prinzipien des “Commoning”. Und das hat viel mit dem zu tun, was wir Kleinbäuer*innen tagtäglich tun. Wir tragen Sorge um Boden, Wasser, Märkte, Saatgut … eine gute Agrarpolitik und vieles mehr. Wir wollen mit dieser Commoning-Brille auf unser tägliches Tun schauen. Wir wollen Zukunftsträchtiges in unserem Tun entdecken, wertschätzen und weiterentwickeln.
Dazu möchten wir u.a. die Karten zur Mustersprache des “Commoning” nutzen. http://mustersprache.commoning.wiki/view/welcome-visitors/view/felder-des-commoning
Spezialgäste mit Impulsen zu Commoning sind in Planung.
Voraussichtlich am Montag Vormittag wird es auch eine Betriebsbesichtigung am Biohof Ebner und/oder Biohof Hofer geben.
Organisatorische Infos:
- Arnreit ist mit dem Bus u.a. vom Bahnhof Linz erreichbar. Ein Bus kommt sonntags um 12:16 Uhr in Arnreit an.
- Übernachtung vor Ort ist möglich und zwecks geselligen Beisammenseins gern gesehen: es gibt 4 Plätze in einer Ferienwohnung bei Maria (ca. 20 Euro/Person) sowie Matratzenlager bei Lisa Hofer-Falkinger (gegen kleine Spende, z.B. 5 Euro).
- Wir werden vor Ort verpflegt gegen Bezahlung.
- Freiwilliger Beitrag für Organisationsaufwand: Nach Selbsteinschätzung 0 – 30 Euro.
Wir bitten um Anmeldung damit wir gut planen können, möglichst bis 9. Februar:
Ernährungssouveränität für alle, statt Krisen ohne Ende!
Obersdorf bei Wolkersdorf, Kultursaal
An diesem Tag befassen wir uns mit der gemeinsamen Sorge für gutes Essen für alle, für die Umwelt und eine ökologisch gerechte Landwirtschaft. Es geht um eine gute Verbindung zwischen Konsument*innen, Bäuer*innen, Verarbeiter*innen und Händler*innen. Wir wollen Einblicke gewinnen in die Zusammenhänge von Landwirtschaft und Ernährungssystem. Welche Möglichkeiten haben wir selbstbestimmte lebensspendende Ernährung für alle zu fördern?
Ein Tag für Frauen,
… die sich für Ernährung und Gerechtigkeit interessieren. Alle sind willkommen, die sich und andere mit Essen versorgen oder versorgen wollen.
… um miteinander ins Gespräch zu kommen, um voneinander zu lernen, um neue Modelle kennenzulernen, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und um sich miteinander zu vernetzen.
… mit Gästen aus Armenien
… mit Vorträgen, Workshops, Besichtigungen, gemeinsam kochen, gemeinsam essen und mehr.
Referentinnen & Workshopleiterinnen:
Maria Vogt, Biobäuerin im Weinviertel, Kabarettistin, Pensionistin, jedoch nicht im Ruhestand, ÖBV-Aktivistin
Traude Novy, kfb- Aktivistin
Lisa Hofer-Falkinger, Biobäuerin im Mühlviertel, Betriebsführerin, Frauenarbeitskreis der ÖBV Gäste aus Armenien
Katharina Klaus, Kräuterpädagogin aus Wolkersdorf
Moderation: Milena Müller-Schöfmann, Welthaus Wien
Teilnahmebeitrag: € 30,00 ; € 20,00 für Studierende, sowie Mitglieder kfb und ÖBV
beinhaltet Programm und Verpflegung
Anmeldung: bis 14. April 2023 bei
Veranstaltet von Katholische Frauenbewegung (KFB), ÖBV-Frauen und Welthaus Wien
mit freundlicher Unterstützung von
Stadtgemeinde Wolkersdorf im Weinviertel, Weltladen Gänserndorf, Fairtrade
Infos auch auf: www.kfb-wien.at
Artikel
ÖBV präsentiert Manifest für die Landwirtschaft, um die systemischen Krisen zu adressieren
Bauern und Bäuerinnen und die Zivilgesellschaft rufen die EU auf, sich durch 13 dringende Aktionspunkte auf die unvermeidbaren Klimakrisen vorzubereiten
Nachlese und Infos zur Frage, wie es weitergeht: Beim Nyéléni-Herbsttreffen der Bewegung für Ernährungssouveränität in Krems (NÖ) von 28.-30.10.2022 wurde an gemeinsamen Gestaltungsspielräumen für eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung gearbeitet. 150 Menschen sind gekommen, um sich zu vernetzen, neue Ideen auszutauschen und das Engagement und Alternativen auf unterschiedlichen Ebenen voranzutreiben.
Um die schlimmsten Auswirkungen des Klimachaos zu vermeiden, müssen wir die Systeme radikal umgestalten und eine echte Null (Real Zero) erreichen. Anlässlich der COP 27 in Sharm-el-Sheik (Ägypten) und der problematischen klimapolitischen Beschlüsse auf EU-Ebene wurde ein von knapp 200 Organisationen unterzeichnetes Statement und ein Analysedokument veröffentlicht.
Real-Null, Netto-Null und der Vorschlag der Europäischen Kommission, ein Regelwerk für die Zertifizierung von Maßnahmen zur Entfernung von Kohlendioxid zu schaffen
Aus den bisherigen Erfahrungen mit den Protesten im Zuge der „Stickstoffkrise“ werfen sich wichtige Fragen für uns alle auf. Welche Lehren lassen sich daraus ziehen?
Einforstungsrechte als Konfliktfeld über den rechtmäßigen Zugang zu Land. Teil 2/2 Von Lisa Francesca Rail
Zwischen Beständigkeit und Unbeständigkeit. Teil 1/2 Von Lisa Francesca Rail
Klare Botschaft überall: Die Welternährung hat nur mit kleinbäuerlicher Landwirtschaft und Ernährungssouveränität eine Zukunft
Wintertagung: Hinter den Tellerrand zurück statt darüber hinaus?
Manifest für einen Wandel in der Landwirtschaft, um die systemischen Klimakrisen zu adressieren
Das war das Nyéléni Herbsttreffen 2022!
Real Zero Europe: Offener Brief zu Klimapolitik und Landwirtschaft
Analyse zu Klimapolitik und Landwirtschaft: Real Zero Europe
Rechte Bauernproteste in den Niederlanden
Wem gehören Wald und Weide?
Einforstungsrechte als Commonsrechte
209 Zivilgesellschaftliche Organisationen fordern: EU-Handelsabkommen dürfen demokratische Teilhaberechte nicht untergraben!
ÖBV: Ernährungssouveränität jetzt statt Krisen ohne Ende!
Download
- Aktive Agrar-Struktur-Politik: Positionspapier des Bio Stammtisch “Unteres Mühlviertel”
- Broschüre Ernährungssouveränität
- Broschüre Ernährungssouveränität Jetzt!
- Broschüre: Besser Anders, Anders Besser -Mit Agrarökologie die Ernährungswende gestalten
- Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte von Kleinbauern und -bäuerinnen und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten (Dez 2018)
- Flyer 17. April 2020
- Flyer_ Wert der unserer kleinen Höfe_6-8.April 2018
- Gemeinsame Bauernerklärung: EU-Mercosur stoppen
- Infoblatt zu bäuerlichen Rechten
- Klimaschutz-Big-Data-vom-Mythos-klimasmarter-Landwirtschaft-Anita-Idel-Andrea-Beste
- Nyeleni Deklaration Europa 2011
- ÖBV-Positionspapier “Agrarpolitik nach 2020”
- ÖBV-Positionspapier zur Agrarpolitik nach 2020_Flyer
- Offener Brief: Ersten 20 ha doppelt fördern
- Zeitung Nr. 317 – Kann bäuerliche Landwirtschaft die Welt ernähren?
- Zeitung Nr. 318 – Zeitsouveränität
- Zeitung Nr. 320 Ernährungssouveränität
- Zeitung Nr. 321 – Zugang zu Ressourcen
- Zeitung Nr. 323 – Urban gardening
- Zeitung Nr. 324 – Ökologische Herausforderungen
- Zeitung Nr. 329 – Weder wachsen noch weichen
- Zeitung Nr. 330 – Intensivierung wie wir sie meinen
- Zeitung Nr. 331 – Die Zukunft der biologischen Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 332 – Ideologien rund um die Landwirtschaft
- Zeitung Nr. 333 – Nyeleni Ernährungssouveräntität
- Zeitung Nr. 334 – Wettlauf um Grund und Boden
- Zeitung Nr. 335 – Wertschätzung
- Zeitung Nr. 338 – Ausbildung
- Zeitung Nr. 361 – Wie super ist der Markt?