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Hunger.Macht.Profite. – 11. Filmtage zum Recht auf Nahrung published on

Hunger.Macht.Profite. – 11. Filmtage zum Recht auf Nahrung

Österreichweit 17.3. – 6.5.2022

Eine verfehlte Politik gefährdet die Existenz von Kleinbauern und -bäuerinnen weltweit. Die Konsequenzen sind Existenzängste und Höfesterben, der Verlust an Biodiversität. Das Agrobusiness trägt weltweit zur Klimakatastrophe bei. Gütesiegel, die für menschen- und umweltschonende Produktion werben, halten nicht, was sie versprechen.

Zum 11. Mal bringen die Filmtage zum Recht auf Nahrung – Hunger.Macht.Profite. österreichweit kritische Dokumentarfilme auf die Kinoleinwände. Vom 17. März bis zum 6. Mai 2022 zeigen die Filme in Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Tirol, Vorarlberg und der Steiermark die Probleme unserer weltweiten Nahrungsmittelerzeugung – aber auch, was wir dagegen tun können. Veranstaltet werden die Filmtage von FIAN Österreich, ÖBV-Via Campesina Austria – Österr. Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung, Attac und normale.at.

„Dem Hunger.Macht.Profite.-Team ist es wieder gelungen, vier international viel beachtete Dokumentarfilme zu ihrer Premiere nach Österreich zu holen und produziert dafür die deutschsprachigen Untertitel. Das ist wichtig, um die darin angesprochenen Themen für alle zugänglich zu machen“, sagt Barbara Waschmann von normale.at. In anschließenden Filmgesprächen können die Besucher_innen mit lokalen Initiativen und Expert_innen über die Filme, Probleme und Lösungsmöglichkeiten diskutieren und sich informieren, was aktiv gegen die Zerstörung unser aller Lebensgrundlage getan werden kann.

Arbeitsbedingungen, die Kinder und die Gesundheit gefährden
Wir wissen oft nichts über die Herstellungsbedingungen von Produkten, die wir selbstverständlich täglich konsumieren. So auch bei Schokolade: Der Film “Chocolate’s Heart of Darkness” zeigt, dass sklavenähnliche Arbeitsbedingungen auf Kakaoplantagen tief in Regenwaldgebieten, wo auch Kinder ohne Lohn und Schutzkleidung arbeiten, Normalität in der Kakaoproduktion sind. Und das, obwohl Gütesiegel auf den Erzeugnissen das Gegenteil behaupten. “Menschenwürdige Arbeits- und umweltschonende Produktionsbedingungen dürfen nicht auf Freiwilligkeit beruhen. Es braucht verbindliche Regelungen und eine gesetzliche Grundlage für Konzerne, um diese unerträglichen Zustände zu beenden”, sagt Lukas Schmidt, Geschäftsführer von FIAN Österreich.

Kleinbäuer_innen   brauchen dringend Zukunftsperspektiven
Auch in Europa stehen Kleinbauern und -bäuerinnen unter massivem Druck. Viele sind zum Aufgeben gezwungen – so auch in Frankreich. Der Film ‘Fields of Anger’ thematisiert neben den Ursachen auch die daraus folgende Verzweiflung sowie das Thema des bäuerlichen Suizids. Im Zentrum stehen französische Bäuerinnen, die sich kraftvoll zum Widerstand zusammengeschlossen haben, um die zugrundeliegenden Strukturen zu ändern und um die Politik herauszufordern. Zerrieben zwischen Hochglanz-Agraridylle in der Werbung und der dramatischen Entwertung ihrer Arbeit durch zu niedrige Preise, bekommen sie von Agrarpolitiker*innen auch noch zu hören: ‘Wer nicht mitkommt, ist selber schuld!’. “Ausgebrannt, im Regen stehen gelassen und vor die Frage gestellt, ob es noch weitergehen kann – das kennen auch Kleinbäuer*innen in Österreich leider nur zu gut. Es ist an der Zeit, ein völlig neues Kapitel in der Agrarpolitik aufzuschlagen. Die Filmtage Hunger.Macht.Profite sind ein Ort, um darüber nachzudenken und zu sprechen, was sich ändern muss”, so Markus Blümel von der ÖBV-Via Campesina Austria.

Frauen im Kampf gegen die Klimakatastrophe
Frauen stehen in der vordersten Reihe im Kampf gegen die Klimakrise. Sie tragen weltweit zwar am wenigsten zur Erderwärmung bei, sind aber am stärksten davon betroffen. Denn meist sind sie nicht nur für sich, sondern auch für die Versorgung ihrer Kinder, Nachbar*innen und ihre Community verantwortlich. Hunger.Macht.Profite. zeigt eindringliche Porträts von Frauen, die Widerstand leisten. In “Mothers of the Land” wird deutlich, dass es für fünf Bäuerinnen im Hochland der Anden zunehmend schwierig wird, eine traditionell indigene und agrarökologische Landwirtschaft aufrecht zu erhalten. Denn mit dem Klima verändert sich nicht nur das Wetter, sondern auch der Boden. Er verliert an Fruchtbarkeit.

Den Verlust der Biodiversität kennt auch die Bäuerin Anita Citaya in Malawi. In ihrer Community kämpft sie nicht nur gegen die Klimakrise, sondern auch gegen das Patriarchat. “The Ants and the Grasshopper” zeigt, wie sie mit ihren Worten Menschen zum Umdenken bewegt. Auf einer Reise durch die USA versucht sie auch dort die Menschen des Landes für das dringendste Problem unserer Zeit zu sensibilisieren. Die Protagonist*innen dieser Filme gehen mutig und leidenschaftlich voran, um eine lebenswerte und global gerechte Zukunft zu schaffen. “Es ist an der Zeit, anzuerkennen, wie Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat, die Klima- und Ernährungskrise hervorbringen. Die wichtige Botschaft der Protagonist*innen ist, sich zu kümmern – wir können die Herausforderungen unserer Zeit meistern, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen”, so Naomi Reinschmidt von AgrarAttac.

Programm und Spielorte: www.HungerMachtProfite.at
Presseunterlagen und Foto: https://app.box.com/s/apo7i7leeh1stobq1usvovl6w5qlz4cj

Über das Veranstaltungsteam:
FIAN Österreich ist die internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung, www.fian.at
ÖBV – Via Campesina Austria, Österreichische Berg- und Kleinbäuer_innen Vereinigung, www.viacampesina.at
Attac ist eine internationale Bewegung, die sich für eine demokratische und sozial gerechte Gestaltung der globalen Wirtschaft einsetzt, www.attac.at
normale.at veranstaltet seit 2003 gesellschaftspolitische Filmvorführungen in Österreich, www.normale.at
 
Rückfragen & Kontakt:
Andreea Zelinka

+43 670 50 70 691

www.hungermachtprofite.at
www.facebook.com/Hunger.Macht.Profite
Instagram: @hungermachtprofite

FIAN Österreich
Schwarzspanierstraße 15/3/1
A-1090 Wien